Lange Zeit habe ich in Berlin gelebt. Auch jetzt noch hat es seinen Zauber für mich nicht verloren. Was genau macht diese Stadt so besonders für mich ? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ist es die Architektur mit den Hinterhäusern ? Ich hatte die Freude in einem „Hinterhaus Seitenflügel“ zu leben. Diese Wohnung hatte insgesamt zwei Fenster und es hatte nie direkte Sonneneinstrahlung. Trotzdem war ich froh eine Wohnung zu haben. Vor allem ist es die politische Basis die mir gefällt. Ich bin unter meines gleichen. Sicher, aber nur das ist auch zu eindimensional. Es gibt einen Artikel vom US-Soziologen Richard Sennett mit dem Titel „Der Kampf um die Stadt“. Hierbei schreibt er über Urbane Architektur „Die Machtverhältnisse sind in deren physische Gestalt eingeschrieben, […] es geht eher um das Nonverbale als um das verbale, also um die Erfahrung physischer Form.“ Ich denke das trifft es ganz genau. Berlin, insbesondere mein Kiez, zur damaligen Zeit war mehr ein offenes System als ein geschlossenes. Hierbei erklärt er „Ein geschlossenes System ist die Summe seiner Einzelteile. Dazwischen gibt es nicht viel Interaktion. Es ist ein additives System während ein offenes System experimenteller ist.“ Und ja ich liebe Parties in Wohnwagensiedlungen bei denen man in Kontakt kommt mit Aussteigern. Ich liebe die Kneipen in denen sich die unterschiedlichsten Menschen tümmeln. Ich mag den Duft von de-Kommodifizierung und der Vereinnahmung des Raumes durch unangepasste Menschen. Ich kann euch empfehlen diesen Artikel ganz durchzulesen zu finden unter https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2018/dezember/der-kampf-um-die-stadt.
Weitere Erklärungen über das Thema offene und geschlossene Bebauung ist zu finden http://www.richardsennett.com.